Gelebte Träume: Brita Steinwendtner.

Foto: Peter Ableidinger
Jeder Ort hat seinen Traum lautet der Titel eines Buches von Brita Steinwendtner, in dem sich die Autorin mit Dichtern und ihren Landschaften auseinandersetzte. Die Themen Ort und Verortung ziehen sich in vielerlei Hinsicht durch Werk und Wirken der 1942 geborenen Autorin, die mehr als zwei Jahrzehnte lang die Rauriser Literaturtage prägte und leitete. Tom, die Hauptfigur in Steinwendtners neuem Roman An diesem einen Punkt der Welt (Haymon), lebt in einem Dorf in der österreichischen Provinz. Dort ist bzw. war er ein Zentrum voll "Optimismus und Unermüdlichkeit. War ideenreich und unideologisch. (...) Für viele Junge war er ein Idol, ohne dass er selbst es gewollt hätte. Er gab ihnen (...) das Gefühl einer befreienden Selbstbestimmtheit und schuf ein Geflecht aus Jung und Alt aller sozialen Schichten." Doch Tom ist auch ein Einsamer, einer, der zweifelt, am meisten an sich selbst. "Nie sprach Tom über sich", heißt es in diesem Buch, das sich mit gescheiterten Utopien, trotzdem gelebten Träumen, der Macht von Literatur und Musik (v. a. von Dylan) auseinandersetzt. Heute Abend um 19 Uhr stellt Brita Steinwendter in der österreichischen Gesellschaft für Literatur (Herrengasse 5, Wien) den Roman vor. Einleitende Worte: Ilija Trojanow. (steg, DER STANDARD, 1.4.2014)