Bei der Herstellung eines Pkws werden 20 Prozent der Gesamtenergie bei der Herstellung verbraucht.

Foto: Fred Rollison

Je schlichter ein Auto aufgebaut ist, umso stärker konzentriert sich sein Energieverbrauch auf den Betrieb. Früher, als Autos sehr einfach zusammengesetzt waren und deutlich mehr Sprit verbrauchten, galt, dass etwa zehn Prozent des Energieaufwandes auf die Produktion entfielen. Heute rechnen Experten damit, dass bei einem Personenwagen mit Verbrennungsmotor bei einer Lebensdauer von 150.000 Kilometern 20 Prozent der Gesamtenergie bereits bei der Herstellung verbraucht wurden. Entsprechend geringer wird der Prozentsatz, wenn man mit dem Auto 250.000 km weit kommt, was heutzutage auch möglich ist.

Je mehr Elektrik, Elektronik und Leichtbau (edle Werkstoffe) in einem Auto stecken, umso stärker verschiebt sich der Energieverbrauchsanteil in Richtung Produktion. Bei einem Elektroauto spricht man bereits von Halbe-halbe. Geht man davon aus, dass ein Elektroauto mit regenerativem Strom fährt, kehrt sich der Prozentsatz in CO2-Ausstoß gerechnet überhaupt um: 80 Prozent Produktion, 20 Prozent Betrieb.

Durchleuchtete Produktionsprozesse

Deshalb ist es besonders wichtig, den Fokus auch auf die Herstellung zu legen. Die ambitioniertesten Einsparungsvorgaben der Gesetzgeber für den Betrieb bringen keinen Vorteil, wenn der Aufwand für die Herstellung eskaliert.

Deshalb durchleuchten Autohersteller mittlerweile ihre Produktionsprozesse penibel nach Einsparungspotenzial, nicht zuletzt, weil als Folge der genannten Tendenz künftige Energiepreiserhöhungen die Hersteller selbst ungleich stärker treffen werden als die Kundschaft. (Rudolf Skarics, DER STANDARD, 3.4.2014)