Autobauer machen derzeit mit Rückrufaktionen mehr von sich reden als mit neuen Modellen. Nach General Motors müssen in den USA aktuell Fords und Mazdas zurück in die Werkstatt. Die Autoindustrie als eine der effizientesten und innovativsten Branchen kämpft offenbar mit ihrem Höhenflug bei der Produktivität. Denn der Effizienz sind auch Grenzen gesetzt.

Autos sind heute weit mehr als nur ein fahrbarer Untersatz. Sie sind internetfähig, verfügen über Antiblockierhilfen, beheizte Außenspiegel und Sensoren, die uns Einparken & Co erleichtern. Idente Bauteile für unterschiedliche Modelle herzustellen bescherte den Herstellern satte Gewinne, den Konsumenten immer günstigere Autos.

Hohen Wachstumszielen, steigender Komplexität der Fahrzeuge und immer kürzeren Entwicklungs- und Produktionszeiten fällt aber immer öfter die Qualität zum Opfer. Die Zahl der Rückrufe nimmt stetig zu. Allein in den USA stieg sie im Vorjahr um ein Drittel auf mehr als 20,5 Millionen Wagen an. Auch in Österreich werden seit Jahren immer mehr Autos in die Werkstatt zurückbeordert.

Der Schaden geht für die Autohersteller in die Milliarden. Kosten, die im Endeffekt wieder der Konsument bezahlt. Mit jedem Rückruf geht ein bisschen mehr Vertrauen in die Autobranche verloren. Effizienz und Komplexität sind nicht per se schlecht. Wer dabei übers Ziel hinausschießt, legt schneller als gedacht eine Vollbremsung hin. (Daniela Rom, DER STANDARD, 9.4.2014)