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Immer mehr Niedrigqualifizierte werden in atypische Beschäftigungen gedrängt.

Foto: APA/HANS KLAUS TECHT

Wien - Immer mehr Österreicher mit niedriger beruflicher Qualifikation werden an den Rand des Arbeitsmarktes gedrängt. Also in schlecht bezahlte Teilzeitjobs, Leiharbeiterstellen, geringfügige Beschäftigung, in befristete Verträge oder in das freie Dienstnehmertum, zusammengefasst in atypische Beschäftigungsformen. Zu diesem Schluss kommt die Arbeiterkammer Oberösterreich bei der Auswertung des Arbeitsklimaindex des ersten Quartals 2014.

Der Arbeitsklimaindex wird von den Instituten Sora und Ifes im Auftrag der AK Oberösterreich erhoben. Pro Quartal werden österreichweit 1.000 unselbstständig Beschäftigte befragt. Demnach sei der Anteil an unbefristeten Vollzeitbeschäftigten seit 2008 von 74 auf 68 Prozent zurückgegangen. 32 Prozent arbeiten als atypisch Beschäftigte, die Hälfte davon ist teilzeitbeschäftigt.

Immer weniger Normalstellen

"Im Grunde besteht der Beschäftigungsanstieg hierzulande fast zur Gänze aus atypischen Stellen, Normalarbeitsverhältnisse werden hingegen immer seltener", heißt es in der Aussendung der AK OÖ. Vor allem Männer in höheren beruflichen Positionen und ohne Migrationshintergrund würden noch am ehesten in Normalarbeitsverhältnissen stecken.

Frauen seien aufgrund der höheren Teilzeitquote deutlich häufiger in atypischer Beschäftigung als Männer. Die Hälfte der Frauen zwischen 31 und 45 Jahren ist laut Arbeiterkammer OÖ atypisch beschäftigt, gegenüber nur 16 Prozent der Männer in dieser Altersgruppe. Frauen seien auch drei Mal so häufig geringfügig beschäftigt (neun Prozent) als Männer (drei Prozent).

Niedrigqualifizierte seien häufiger in befristeten Vollzeitpositionen und in Leiharbeit zu finden, Höherqualifizierte dafür öfter in befristeten Teilzeitstellen und als Freie Dienstnehmer. In Wien, Kärnten und in Salzburg liegt der Anteil an atypisch Beschäftigten etwas über dem Durchschnitt. Branchenseitig gibt es laut Studie einen höheren Anteil von atypisch Beschäftigen in der Gastronomie und im Dienstleistungsbereich. Auch in der Kulturbranche und im Gesundheits- und Sozialwesen sei der Anteil höher. (rom, derStandard.at, 11.4.2014)