Eine der einflussreichsten Künstlerinnen
Ihren 100. Geburtstag hatte die in Pöcking am Starnberger See lebende Regisseurin und Fotografin im vergangenen Jahr noch mit rund 200 GästInnen gefeiert. Das amerikanische "Time"-Magazin zählte die am 22. August 1902 in Berlin geborene Riefenstahl als einzige Frau zu den "100 einflussreichsten und beeindruckendsten KünstlerInnen des 20. Jahrhunderts".
"Triumph des Willens"
Wie nur wenige KünstlerInnen wurde Riefenstahl allerdings auch noch Jahrzehnte nach dem Ende des "Dritten Reiches" mit dem NS-Staat identifiziert. Das ist auch nicht verwunderlich, denn ein Film - der glorifizierende "Triumph des Willens" vom Nürnberger Reichsparteitagsgelände - hing ihr ein Leben lang an. Sie hat den Streifen später beinahe verflucht: "Wenn ich das Glück gehabt hätte, 'Triumph des Willens' nicht gemacht zu haben, würde ich ein wunderbares Leben führen."
In jüngster Zeit konnte Riefenstahl eine zunehmend sachlichere Beurteilung ihrer Arbeit - dazu gehörte auch der zweiteilige Film über die Olympischen Spiele in Berlin 1936 ("Fest der Völker" und "Fest der Schönheit") - beobachten. Man entdeckte wieder mehr die Filmkünstlerin in ihr und interessierte sich zu ihrer Freude für den Ästhetizismus in ihren Arbeiten, während die Inhalte immer weniger interessierten.
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