Winter ruft zum Wahlboykott auf.

Foto: Screenshot/Facebook

Heinz-Christian Strache: "Anonyme Cyberkriminelle" hätten Winters Seite gehackt.

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Nach einiger Aufregung um Facebook-Postings der FPÖ-Nationalratsabgeordneten Susanne Winter hat die FPÖ bekanntgegeben, dass Winters Account "gehackt" worden sei. Winter hatte vermeintlich mehrmals Respekt für den "Europa anders"-Spitzenkandidaten Martin Ehrenhauser und dessen Boykott einer Diskussionsrunde im ORF geäußert. Anschließend hatte der Account Nutzer dazu aufgerufen, nicht an der EU-Wahl teilzunehmen.

Strache: "Fake-Meldungen"

Daraufhin veröffentliche FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache ein Facebook-Posting, dem zufolge die Facebook-Seite der Abgeordneten "von feigen anonymen Cyberkriminellen" gehackt worden sei. "Es wurden Fake-Meldungen lanciert", erklärte Strache, "es ist wieder einmal bezeichnend, dass irgendwelche Hacker nicht einmal vor derart durchsichtigen Blödheiten zurückschrecken."

Weiter Verwirrung

Spätere Statusmeldungen Winters beziehungsweise des ominösen Hackers sorgen allerdings weiter für Verwirrung: So bedankt sich Winter (oder der Hacker) bei einem Nutzer für einen Kommentar auf ihrer Timeline, in dem dieser Strache einen Lügner nennt. Der FPÖ-Obmann wolle, so der Nutzer, mit Hacker-Unwahrheiten Winter ruhigstellen und die Meinungsfreiheit in der Partei beschneiden. 

Winter: "Darstellung auf Ihrem Bildschirm anders"

Winter (oder der Hacker) postete daraufhin: "Mit der digitalen Darstellung (...) kann es natürlich vorkommen, dass sich Inhalte bei Ihnen auf dem Bildschirm anders darstellen, als ich diese eingestellt habe." Außerdem könnten Inhalte verändert werden, was ein "Vorteil bei Medien, die mit elektrischem Strom betrieben werden", sei.

Unklarheit über Account-Hoheit

Anschließend postete Winter beziehungsweise der Hacker ein Bild von Grünen-Chefin Eva Glawischnig, das mit "Grüne gegen 'Schönrechnerei'" betitelt wurde. Bisher ist nicht klar, ob der Account wieder von Winter selbst geführt wird. Grünen-Geschäftsführer Stefan Wallner riet der FPÖ laut der Gratiszeitung "Heute", "umgehend Strafanzeige zu erstatten, um diese Sache rasch und lückenlos aufzuklären". (fsc, derStandard.at, 17.4.2014)