Prellungen und Platzwunden hat ein Straßenbahnfahrer der Linie 60 vergangene Woche davongetragen, nachdem er von einem Unbekannten mit einem Schlagstock attackiert worden war. In den letzten Monaten haben sich die Übergriffe gehäuft, bereits viermal ist heuer Personal der Wiener Linien angegriffen worden.

Am Mittwoch hält der Betriebsrat der Wiener Linien daher eine Betriebsversammlung ab. Die Fahrer fordern einen Ausbau der Sicherheitsvorkehrungen. Der Protest ist auch für Außenstehende nachvollziehbar: Die Passagiere erwarten sich Sicherheit und einen hohen Standard, dieser soll auch für die Mitarbeiter der Wiener Linien gewährleistet sein.

Leider wird man auch in Zukunft nicht alle Überfälle verhindern können, aber es gibt Maßnahmen für mehr Sicherheit, die ohne viel Aufwand umgesetzt werden können: zum Beispiel die alten Straßenbahnen mit verschließbaren Fahrerkabinen auszustatten, wie es auch die Fahrer fordern.

Der Öffi-Verkehr wird am Mittwoch bis 6:30 Uhr jedenfalls stillstehen. Die Uhrzeit ist vergleichsweise verträglich und so gewählt, dass die Passagiere der Hauptverkehrszeit nicht betroffen sind. Viele Wienerinnen und Wiener werden trotz Notbetriebs Probleme haben, rechtzeitig in der Arbeit zu erscheinen. Mit Solidaritätsbekundungen ist dennoch zu rechnen – solange die Passagiere an den 364 anderen Tagen im Jahr ohne grobe Verzögerung am Arbeitsplatz ankommen. (Rosa Winkler-Hermaden, derStandard.at, 22.4.2014)