Für viele Praktikanten bleibt die Fixanstellung "danach" laut unijobs.at-Studie ein
bescheidener Wunsch.

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Das Praktikum zählt zu den fixen Bestandteilen eines Lebenslaufs. Ein Andocken an ein Unternehmen ohne "praktische Erfahrung" ist dieser Tage fast undenkbar. Neu ist - das zumindest zeigt eine aktuelle Studie von unijobs.at -, dass es auch mit Praktikum nicht so einfach ist, einen guten Platz im Wunschunternehmen zu finden. Zumindest schwieriger als viele annehmen. Die Studie "Praktika & Internships. Ein Status quo" wurde unter rund 1000 Studierenden und Absolventen in Österreich mittels Onlinebefragung durchgeführt.

Abgefragt wurden Ziele, Inhalte und Rahmenbedingungen aus Sicht Studierender und Absolventen. Ziel Nr.1 war mit 88 Prozent Nennung das Kennenlernen des Berufsfeldes, gefolgt von der Optimierung des Lebenslaufes (67 Prozent) und dem Erlangen von Fachwissen (62 Prozent). Die jeweils zugeteilten Aufgabenbereiche wurden großteils positiv bewertet: 75 Prozent konnten im Rahmen des Praktikums selbständig arbeiten, 70 Prozent wurden gut in ihre Aufgaben eingearbeitet.

Learnings & Gehalt

Auch in Sachen Arbeitsatmosphäre gab es seitens der Praktikanten gute Noten: 83 Prozent schätzen die Atmosphäre als freundlich ein und über 70 Prozent arbeiten gut mit Vorgesetzten und Kollegen zusammen, so weitere Ergebnisse. Allerdings konnten weniger als die Hälfte der Befragten ihre Soft- und Hardskills verbessern.

Das Praktikumsgehalt variiert nach Branche. Viele (25 Prozent) arbeiten ohne Entlohnung, 47 Prozent der Befragten arbeiten für weniger als 500 Euro im Monat. Das durchschnittliche Praktikantengehalt liegt laut Studie bei 575 Euro im Monat. Allerdings gibt es Bereiche, in denen ein ganz stattliches Gehalt an Praktikanten gezahlt wird: in der Nahrungs- und Genussmittelbranche (bis zu 1200 Euro netto/Monat), in der Chemie- und Erdölverarbeitenden Industrie wird ähnlich hoch gezahlt. Zu den Top 3 mit Gehältern über 1000 Euro netto monatlich für Praktikanten zählen laut Studie auch die Unternehmen der Elektrotechnik, Feinmechanik und Optik.

Selten Sprungbrett in den ersten Job

Der Wunsch, den viele Praktikanten hegen, nämlich nach Ablauf dieser Phase fix ins Unternehmen aufgenommen zu werden, wird nicht vielen erfüllt. Zwar geben 61 Prozent der Befragten an, ein aussagekräftiges Zeugnis erhalten zu haben, jedoch weniger als ein Fünftel wurde nach dem Praktikum eine fixe Anstellung angeboten.

Die Arbeitszeiten lagen großteils im Rahmen der gesetzlich vorgeschriebenen Normalarbeitszeit bei einer Vollzeitanstellung (38,5 Stunden pro Woche). 19 Prozent der Befragten geben an, mehr als acht Stunden täglich zu arbeiten, 3,7 Prozent sogar mehr als zehn Stunden. Die Bewerbungen für einen Praktikumsplatz erfolgten zu 38 Prozent initiativ, 25 Prozent der Befragten bekamen ihren Praktikumsplatz im Rahmen eines herkömmlichen Bewerbungsprozesses nach einer Stellenausschreibung und 23 Prozent gaben "Vitamin B" an. (haa, derStandard.at, 23.4.2014)