In einer 49er-Garnitur wurde ein Fahrer Opfer eines Faustschlags.

Foto: Johannes Zinner/Wiener Linien

Wien - In zwei voneinander unabhängigen Fällen wurden Straßenbahnen in Wien am Wochende erneut zu Tatorten. Am Samstag schlug ein Fahrgast auf einen Fahrer der Linie 49 ein, nachdem dieser der bedrängten Partnerin des mutmaßlichen Täters zu Hilfe kommen wollte. Am Sonntag gab ein Mann einen Schuss aus einer Softgun in einer Garnitur der Linie 60 ab und traf einen Passagier. Eine Sprecherin der Polizei bestätigte beide Fälle auf Anfrage von derStandard.at.

Täter wurde ausgeforscht

Am frühen Samstagnachmittag beobachtete ein Fahrer der Linie 49 einen heftigen Streit zwischen einem Pärchen in der Westbahnstraße im Bezirk Neubau. Nachdem er den Fahrersitz verlassen hatte und der Frau zu Hilfe kommen wollte, versetzte ihm der Mann einen Faustschlag im Kopfbereich. Der mutmaßliche Täter konnte erst flüchten, später aber telefonisch ausgeforscht werden.

Der Fahrer wurde mit der Rettung ins Spital gebracht, konnte aber in häusliche Pflege entlassen werden. Der Tatverdächtige befindet sich wegen diesem und früherer Fälle von Körperverletzung nach wie vor in Polizeigewahrsam, es wurde Haft beantragt.

Waffenverbot gegen Tatverdächtigen

Im Bezirk Hietzing kam es am Sonntag kurz vor 21 Uhr in einem Wagen der Linie 60 beim Einsteigen dreier Personen an der Haltestelle Sillerplatz zu einer verbalen Auseinandersetzung. Der Grund war laut der Polizeisprecherin unklar. Zwei der Männer griffen den dritten in der Folge tätlich an, einer der beiden zog schließlich eine Softgun und drückte ab. Das Opfer wurde leicht am Unterarm verletzt.

Die mutmaßlichen Täter konnten nach einem Fluchtversuch von Streifenbeamten gefasst werden. Beide wurden wegen Körperverletzung und Verstößen gegen das Suchtmittelgesetz festgenommen. Sie befinden sich weiterhin in Gewahrsam, der Akt wurde der Staatsanwaltschaft übergeben. Gegen einen der Tatverdächtigen bestand bereits Waffenverbot.

Betriebsversammlung

Erst vergangenen Mittwoch stand der öffentliche Verkehr in der Bundeshauptstadt für mehrere Stunden still, weil das Personal im Rahmen einer Betriebsversammlung bessere Sicherheitsvorkehrungen forderte. Zuvor waren mehrere Fälle bekannt geworden, in denen Mitarbeiter der Wiener Linien angegriffen worden waren. (mcmt, derStandard.at, 28.4.2014)