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Sebastian Kurz am Flughafen von Teheran

Foto: APA/Tatic

Den ultimativen Dienst am Kunden hat die iranische Telekom erfunden. Wenn eine Telefonnummer blockiert ist, dann kommt die freundliche Ansage, auf Farsi und auf Englisch: "Diese Nummer ist nicht erreichbar. Bitte rufen Sie nicht mehr an."

Abgesehen davon, dass einen der Neid frisst, weil man manchmal selbst gerne so ein Bandl laufen haben würde: Während des Besuchs des österreichischen Außenministers Sebastian Kurz in Teheran waren viele Nummern blockiert. Nichts für schwache Nerven war auch der Umgang mit dem Internet. Es war sporadisch erreichbar, als wollte uns, ganz im Geiste der oben erwähnten Telefonnachricht, jemand mitteilen: Ja, es gibt Internet im Iran. Aber ihr kriegt es nicht!

Ende der 1990er war der Iran eines der ersten Länder im Nahen Osten, aus denen Journalisten ihre Berichte per Mail schicken konnten. Das war unter Präsident Khatami, der Backlash war bekanntlich groß. Dann kam Rohani - und momentan tobt die Schlacht.

Zum Thema Verbot von Satelliten-TV hat sich übrigens der alte Ayatollah Sanei zu Wort gemeldet: Jammen von TV-Kanälen müsse nicht einmal, wie manche sagen, gesundheitsschädlich sein, um islamisch verboten zu sein. Jammen ist ein Eingriff in die Eigentumsrechte des Bürgers auf das ausgestrahlte Programm. Dieser Schaden überwiege den moralischen, den der Bürger durch unislamische Inhalte erleiden könne. Sagt der Ayatollah. (guha, DER STANDARD, 30.4.2014)