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Die Mitarbeiter des AMS werden auf absehbare Zeit weiterhin viel zu tun haben.

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Im Osten Österreichs steigt die Arbeitslosigkeit überdurchschnittlich stark.

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Wien - Am Arbeitsmarkt ist weiter keine Trendwende in Sicht. Im April waren inklusive Schulungen 390.289 Menschen ohne Job, das sind 10,5 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Der Anstieg liegt etwas über den Werten von Jänner bis März, in denen er zwischen neun und zehn Prozent betrug. Im September 2013 ist die Arbeitslosigkeit aber noch um über 14 Prozent gestiegen. Die Arbeitslosenquote liegt damit bei 4,9 Prozent, sie stieg gegenüber März um 0,1 Prozentpunkte.

Die Zahl der Menschen in AMS-Schulungen stieg um 3,5 Prozent auf 82.772 an. Nachdem die Zahl der offenen Stellen im März leicht gestiegen war, ist sie im April wieder um 1,6 Prozent gefallen. Im Burgenland und in Niederösterreich gab es zweistellige Zuwachsraten, in den südlichen Bundesländern aber ein deutliches Minus.

Bei der Beschäftigung gibt es laut ersten Schätzungen ein Plus von 23.000 Jobs. Weil mehr Menschen auf den Arbeitsmarkt strömen, reicht das aber nicht aus, um die Arbeitslosigkeit zu senken. Was die Branchen betrifft war der Anstieg im Bau, bei den Leiharbeitern und im Handel (16,8 Prozent, 15,2 Prozent bzw. 15,1 Prozent) besonders groß. Die meisten Arbeitslosen finden sich in der Tourismusbranche, wo über 51.000 Menschen ohne Job sind.

Wie in den Vormonaten zeigte sich auch im April, dass es Ausländer (Anstieg der Arbeitslosigkeit von 22,7 Prozent), Menschen über 50 (+22,2 Prozent) und Behinderte (+29,6 Prozent) am Arbeitsmarkt besonders schwer haben. Bei Jugendlichen betrug der Anstieg hingegen lediglich 4,5 Prozent.

Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) sprach am Freitag davon, dass man zwar einzelnen Gruppen helfen könne, man aber ingesamt stark vom Wirtschaftswachstum abhängig sei. So seien etwa drei Prozent BIP-Wachstum erforderlich, um genügend Jobs zu schaffen. Für heuer werden Österreich 1,7 Prozent prognostiziert.

Der Vorstand des Arbeitsmarktservice (AMS), Johannes Kopf, sieht in dem - derzeit verhandelten - Bonus-Malus-System eine Möglichkeit, Älteren am Arbeitsmarkt zu helfen. Wenn Betriebe mit einem unterdurchschnittlichen Anteil von Älteren an der Belegschaft einen Malus zahlen müssten, könnte dies einen hilfreichen Effekt für Ältere haben. Man müsse dies aber branchenspezifisch genau anschauen, nicht alle Branchen könnten älteren Arbeitnehmern ausreichend Arbeitsplätze anbieten, gab Kopf zu bedenken. (red, derStandard.at, 2.5.2014)