Der ORF wird keine eigene App für Smartphones und Tablets zur Fußball-WM in Brasilien herausbringen: Der öffentlich-rechtliche Sender wird die WM-App der "Kronen Zeitung" im Rahmen eines Gegengeschäfts mit Videos beliefern, bestätigte ein ORF-Sprecher dem Magazin "profil" laut Vorabmeldung am Samstag.

Es handle sich dabei um ein "normales operatives Geschäft", hieß es dazu im ORF auf APA-Anfrage. Schon bisher habe der ORF andere Medien immer wieder mit Bewegtbildern und Inhalten beliefert. "Die 'Krone' erwirbt Content von uns wie jeder andere auch. Es besteht keinerlei Exklusivität."

Fellner erwartet "faire Bedingungen" für alle

Die Mediengruppe Österreich interessiert sich ebenfalls für Video-Inhalte des ORF für ihre Plattformen, erklärt "Österreich"-Herausgeber Wolfgang Fellner auf Anfrage. Man sei im Gespräch mit dem ORF darüber, noch gebe es keine Vereinbarung mit dem Küniglberg darüber. Fellner: "Wir gehen davon aus, dass die Vereinbarung mit der 'Krone' nicht exklusiv ist und haben deshalb kein Problem damit. Wenn die Video-Inhalte des ORF allen Zeitungen und Online-Portalen gleichermaßen und zu fairen Bedingungen zur Verfügung stehen, halten wir das für einen sehr klugen Schritt in die richtige Richtung."

Freitag hat der Verwaltungsgerichtshof seine Entscheidung bekanntgegeben, dass der ORF mit seiner App zur Ski-WM in Schladming gegen das ORF-Gesetz verstoßen hat. Die KommAustria-Sprüche tat kund, dass Apps des ORF etwa zur Nationalratswahl juristisch grundsätzlich in Ordnung waren. (red, APA, derStandard.at, 3.5.2014, online ergänzt)