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Weihbischof Andreas Laun.

Foto: APA/BARBARA GINDL

Salzburg – Die Homosexuellen-Initiative HOSI in Salzburg fordert nach den jüngsten Äußerungen von Weihbischof Andreas Laun, dessen Rücktritt und bereitet eine Anzeige wegen Verhetzung vor. Wie DER STANDARD berichtete, schrieb Laun, die Gefahr des Kindesmissbrauchs sei bei Homosexuellen höher als bei Heterosexuellen. Damit begründete er seine Ablehnung zum Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare.

"Für uns grenzt das an Verhetzung", erklärt HOSI-Sprecher Gernot Marx. Die Behauptungen von Weihbischof Laun seien wissenschaftlich nicht haltbar und gefährlich. „Für mich bewegt sich das auch nicht mehr auf der Ebene einer Geisteshaltung, es wirkt eher wie der krankhafte Versuch, homophobes Gedankengut in der Gesellschaft zu legitimieren." Die HOSI werde sich mit der Staatsanwaltschaft in Verbindung setzten und bereite eine Strafanzeige wegen Verhetzung gegen den Weihbischof vor, kündigt Marx an.

Richtigstellung von Lackner gefordert

Zudem ruft die Initiative Erzbischof Franz Lackner zum Handeln auf. „Lackner ist nun gefordert massive Gegenschritte einzuleiten und umgehend für eine Klarstellung zu sorgen." Eine Forderung die auch von Seiten der Salzburger Grünen laut wird. „Ich erwarte mir von der Erzdiözese Salzburg eine Richtigstellung", sagt die grüne Religionssprecherin Kimbie Humer-Vogl. Bisherige Studien würden - entgegen Launs Behauptungen - darauf hinweisen, dass die Beziehungsqualität in homosexuellen Familien von Kindern ebenso gut erlebt werde, wie in heterosexuellen. „Launs Angriffe sind absolut untragbar und stellen einen klaren Verstoß gegen die Menschenrechte dar", kritisiert Humer-Vogl

Von Seiten der Erzdiözese hieß es auf Standard-Anfrage, man arbeite derzeit an einer offiziellen Stellungnahme. Gegenüber dem ORF sagte Generalvikar Hansjörg Hofer, er persönlich würde solche Aussagen niemals treffen. Aber für die Erziehung von Kindern seien Mutter und Vater aus seiner Sicht ideal. (Stefanie Ruep, derStandard.at, 7.5.2014)