Verhasster Anblick bei Bauern und Gartenbesitzern: Ein Kohlerdfloh hat Chinakohl befallen.

Foto: Christian Ulrichs / Humboldt-Universität zu Berlin

Jena - Eine der Waffen im chemischen Wettrüsten zwischen Pflanzen und Pflanzenparasiten ist die sogenannte "Senfölbombe": Kreuzblütengewächse wie Senf, Meerrettich oder Raps nutzen dieses Abwehrsystem. Wird ihr Gewebe durch einen Parasitenbefall verletzt, kommen Senfölglycoside und das Enzym Myrosinase miteinander in Kontakt und es entstehen giftige, die meisten Insekten abschreckende Abbauprodukte.

... die meisten, aber nicht alle, wie das Max-Planck-Institut für chemische Ökologie berichtet. Der Kohlerdfloh (Phyllotreta) ist ein nur zwei Millimeter kleiner Käfer, zugleich jedoch ein lästiger Landwirtschaftsschädling, der ganze Kohlfelder kahlfressen kann. Die Senfölbombe lässt die Käfer kalt, wie ein Forscherteam des Instituts um Franziska Beran feststellte: Die Tiere lagern die Senfölglycoside der Pflanze einfach im Körper ein und verbinden diese im Bedarfsfall mit selbtsproduzierter Myrosinase, um somit diese Abwehrstoffe ihrerseits gegen Feinde einzusetzen. (red, derStandard.at, 11. 5. 2014)