Der deutsche Schriftsteller Jörg Albrecht wurde bei seinem Besuch der Buchmesse Abu Dhabi in der Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate verhaftet. Der 32-Jährige wurde vom Geheimdienst von 1. Mai an rund 30 Stunden lang festgehalten, nachdem er Botschaften fotografiert hatte.

Laut einem Bericht der Neuen Zürcher Zeitung von Samstag sei Albrecht, der auf offizielle Einladung der Messe nach Abu Dhabi gekommen war, kurz nach seiner Einreise plötzlich verschwunden: "Über 24 Stunden vergingen in Ungewissheit und Sorge, bis die deutsche Botschaft herausfand, dass das Central Investigation Department, eine Abteilung des Geheimdienstes, Jörg Albrecht inhaftiert hatte. Man hielt den jungen Mann, der hinter seinem Hotel mit dem iPad eine Strasse fotografiert hatte, in der sich Botschaften befinden, anscheinend für einen Spion", so die NZZ.

Albrecht ergänzt in einer Nachricht aus Abu Dhabi, dass derzeit noch ungewiss sei, "ob ich nochmal in Haft muß, ob eine Geldstrafe ansteht, oder ob ich einfach ausreisen kann". Er habe "aus Versehen" bei einer zehnminütigen Erkundungstour des Viertels, in dem das Hotel und die Messe liegen, zwei Botschaften fotografiert und sei erst am übernächsten Tag auf Intervention der deutschen Botschaft freigekommen. (red, derStandard.at, 10.5.2014)