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Alexis Tsipras (Linke), Ska Keller (Grüne), Martin Schulz (Sozialdemokraten), Jean-Claude Juncker (Konservative) und Guy Verhofstadt (Liberale).

Foto: AP/Logghe

Brüssel - Im EU-Parlament trafen Donnerstagabend die Spitzenkandidaten der wichtigsten EU-Fraktionen aufeinander, um in einer europaweit ausgestrahlten TV-Debatte noch einmal ihre wichtigsten politischen Vorhaben für eine künftige EU-Kommissionspräsidentschaft darzustellen. 

Eine konfrontative Diskussion wollte aufgrund des streng durchgeplanten Fernsehformats nicht entstehen. In Fragen der Asyl- und Antidiskriminierungspolitik waren sich Ska Keller (Grüne), Alexis Tsipras (Linke), Martin Schulz (Sozialdemokraten), Guy Verhofstadt (Liberale) und Jean-Claude Juncker (Konservative) überraschend einig.

Ukraine und Lobbyisten

Die Ukraine betreffend forderten alle Kandidaten einen eindeutigen Kurs gegen Russland, notfalls mit härteren Sanktionen. Bei wirtschaftspolitischen Themen wie der Bankenunion oder beim Umgang mit Lobbyisten wurden hingegen die parteipolitischen Differenzen deutlich sichtbar. Auch das Urteil gegen den ehemaligen österreichischen EU-Abgeordneten Ernst Strasser blieb in diesem Zusammenhang nicht unerwähnt.

Alle der fünf Kandidaten waren überzeugt davon, dass die im Vertrag von Lissabon neu festgeschriebene Bestellung des EU-Kommissionspräsidenten ihnen zu dem Amt verhelfen werde. Der derzeitige EU-Parlamentspräsident Martin Schulz sagte: "Einer von uns hier wird der nächste Kommissionspräsident." (tee, derStandard.at, 15.5.2014)