Öllinger vermutet deshalb, dass die Regierung von Anfang an geplant hatte, die voestalpine-Anteile (34,7 Prozent) über die Börse abzugeben. Diese Vorgehensweise sei schon im "Minerva"-Konzept für den Verkauf der voestalpine an den Magna-Konzern als Möglichkeit genannt worden, so Öllinger. Dass die EU die Bevorzugung inländischer Investoren und den Ausschluss strategischer Partner ablehnen würde, hätte Grasser laut Öllinger wissen müssen: "Hat er es gewusst, dann hat er es verschwiegen, hat er es nicht gewusst, ist er als Finanzminister untauglich."
"Auf Privatisierung verzichten"
Öllinger spricht sich dafür aus, die voest-Anteile im Staatsbesitz zu halten und auf eine Privatisierung - auch angesichts der schlechten Börsenlage - zumindest derzeit zu verzichten. Denn auch der Kauf durch einen österreichischen Finanzinvestor sei keine Garantie für den Standort Österreich. Wenn das langfristige Interesse der Aktionäre über den Wirtschaftsstandort gestellt werde, "dann kann ich nur sagen: Finger weg".