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Österreich will zehn Eurofighter von Deutschland als Überbrückung ausborgen

foto: apa/dpa/eads
Zu einem österreichischen Koalitionsgipfel kam es am Donnerstag in Berlin. Vizekanzler Herbert Haupt (FP) und Verteidigungsminister Günther Platter (VP) hielten sich zu einem Besuch in der deutschen Hauptstadt auf.

Platter sprach mit seinem deutschen Amtskollegen Peter Struck (SPD) über den Wunsch Österreichs, von Deutschland Eurofighter für eine Übergangszeit zur Verfügung gestellt zu bekommen. Österreich muss Eurofighter- Jets anmieten, um die Zeit zwischen der Stilllegung der Draken Ende 2005 und der Lieferung der ersten eigenen Flugzeuge 2007 überbrücken zu können. Platter sagte vor österreichischen Journalisten, es gehe um "bis zu zehn Eurofighter", die ab 2005 zur Verfügung stehen sollten. Die Piloten werden 2004 ausgebildet.

Das deutsche Verteidigungsministerium erklärte dazu auf die Anfrage des STANDARD, dieser Wunsch "wird geprüft". Derzeit hat Deutschland, das dem Eurofighter-Betreiberkonsortium angehört, selbst erst zwei Flieger dieses Typs. Struck und Platter sprachen auch über die Möglichkeit einer gemeinsamen Ausbildung von Eurofighter-Piloten. Einem etwaigen Wunsch Deutschlands, das seinen Afghanistan-Einsatz von Kabul auf Kundus ausweitet, baute Platter bereits vor dem Gespräch mit seinem deutschen Amtskollegen vor: Eine Beteiligung des österreichischen Bundesheeres sei "derzeit nicht beabsichtigt". Aber: "Man muss sich die Entwicklung anschauen." Platter sieht den Schwerpunkt des Engagements österreichischer Soldaten am Balkan.

Während Struck nach seinem Treffen mit Platter einen Fototermin für Journalisten ansetzen ließ, blieb dies Haupt verwehrt. Sozialministerin Ulla Schmidt traf sich zwar mit ihm – zur Pressekonferenz musste Haupt aber in die österreichische Botschaft laden.

Mit der deutschen Verbraucherschutzministerin Renate Künast (Die Grünen) sprach Haupt über die Schaffung einer EU-Plattform für Verbraucherschutz. (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 29.8.2003)