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"Bärentaler Umweltgespräche"

Foto: APA/Eggenberger
Klagenfurt - Der Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider hat am Sonntag offiziell bekannt gegeben, bei den Landtagswahlen im März 2004 wieder als Spitzenkandidat der FPÖ anzutreten. Bei den "Bärentaler Umweltgesprächen" nannte er als Wahlziel der FPÖ, wieder stärkste Partei in Kärnten zu werden und so neuerlich den Landeshauptmann zu stellen.

Haider wörtlich: "Ich habe für mich in den letzten Wochen eine kleine geistige Rast gemacht und nachgedacht, wie kann es weitergehen. Ich habe festgestellt, dass die Leute zufrieden sind und mich gerne als Landeshauptmann haben. Daher habe ich mich entschlossen, noch einmal als Landeshauptmann ins Rennen zu gehen."

Über seine Ambitionen, wieder an die Spitze der Bundespartei zurückzukehren, gab es von Haider am Sonntag keine Aussagen.

"Es muss zweite Halbzeit unter FPÖ-Führung geben"

Jörg Haider gab seine Kandidatur für die Landtagswahl 2004 in Kärnten im Rahmen der Abschlusserklärung der Bärentaler Umwelttage bekannt. "Es muss eine zweite Halbzeit unter FPÖ-Führung in Kärnten geben", sagte er unter dem Jubeln und dem Beifall von Abgeordneten und Funktionären, die trotz Regens zur Klagenfurter Hütte oberhalb von Feistritz/Rosental gekommen waren. "Ihr alle seid jetzt eingeladen dafür zu sorgen, dass uns dies im Frühjahr auch gelingt."

"Dramatische Verbesserung der Stimmungslage"

Der Landeshauptmann legt die Latte hoch: "Unser Ziel ist es, mehr als 1999 zu erreichen (bei der damaligen Landtagswahlen waren es 42,06 Prozent). Das aber bedarf einer intensiven Arbeit." Haider ortet seit dem Frühjahr bei den Freiheitlichen in Kärnten eine "dramatische Verbesserung der Stimmungslage". Die Bevölkerung sei der Einsicht, dass "diese Mannschaft unter meiner Führung weiter arbeiten soll".

Zur Frage, ob er wieder mit einer Unterstützung der ÖVP bei der Landeshauptmann-Wahl rechne, wollte sich Haider nicht äußern. "Es hat auch in der Vergangenheit keine Koalition gegeben, obwohl wir eine angeboten haben", sagte er. Eine Kooperation habe bei Sachthemen gegeben, mit der ÖVP, aber auch mit den SPÖ.

Den Wahlkampf will Haider mit der Erklärung seiner Kandidatur nicht eröffnet sehen. "Andere führen seit Wochen Wahlkampf. Ich werde bis zum 1. Jänner 99,9 Prozent meiner Zeit zur Erfüllung der Amtspflicht verwenden", betonte er.

"Mit Haupt alles geklärt"

Auf die Frage, ob er weiterhin Bundesparteiobmann werden wolle, antwortete der Landeshauptmann: "Das ist seit unserem Gespräch mit Herbert Haupt geklärt. Wir haben akzeptiert, wie er sich seine Zukunft vorstellt." Haider bestätigte, dass ein Wechsel an der Spitze der Bundespartei im September "angedacht" gewesen sei. "Jetzt aber konzentrieren wir uns darauf, in Kärnten die Bastion auszubauen."

Es sei ein Fehler gewesen, eine nicht konsolidierte FPÖ aus der Hand gegeben zu haben, sagte Haider. "Jetzt müssen wir zu zweit das wieder ins Lot bringen." Wie dies geschehen soll, wollte er nicht bekannt geben.

"Interne Strategien soll man nie bekannt geben", assistierte Haupt. Er betonte, dass die FPÖ "kein uneiniger Verein" und "auch immer vertragstreu" sei. Letzteres könne man von der ÖVP nicht behaupten. "Die Volkspartei ist intern nicht homogen", sagte der Vizekanzler wörtlich.

Haupt seinerseits sprach sich gegen den Ausverkauf von Ressourcen aus und forderte, dass das Subsidiaritätsprinzip zum Inhalt der Verwaltung wird und auch in der erweiterten EU jedes Land einen Kommissär mit Stimmrecht hat. "Österreich muss als Österreich in Europa auch morgen und übermorgen erhalten bleiben und über seine eigenen Ressourcen verfügen können", erklärte der Vizekanzler. (APA)