Musik
Müller-Westernhagen zweifelt am Bestand der großen Plattenkonzerne
Entwicklung am Musikmarkt verschlafen
Hamburg - Rocksänger Marius Müller-Westernhagen (54) befürchtet den Untergang der großen Plattenkonzerne. Die Branche habe die Entwicklungen auf dem Musikmarkt verschlafen, sagte er dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". "Die Piraterie ist das Ergebnis einer technologischen Entwicklung, die seit vielen Jahren bekannt ist." Die Industrie sei bis heute nicht in der Lage, sie für sich zu nutzen. Wenn das Geschäft mit Raubkopien weiter so zunehme, "zweifele ich am Bestand der großen Plattenkonzerne". Müller-Westernhagen sprach sich gegen die strafrechtliche
Verfolgung von Musikfans aus, die sich Titel aus dem Internet
herunterladen. Damit würde die Musikindustrie "die Künstler zum
Feindbild der Fans machen". Für den Herbst ist der Start einer
branchenweiten Internetplattform zum legalen Herunterladen von Musik geplant. Außerdem soll ein neues Urheberrechtsgesetz verabschiedet werden, das das Umgehen von Kopierschutzsystemen unter Strafe stellt. (APA/dpa)