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Hoggar, eine sandige Hochebene mit bizzaren Felsformationen im Süden der algerischen Sahara.

Foto: apa/dpa/grimm
Havanna - Führende Politiker betroffener Staaten haben am Montag größere Anstrengungen im Kampf gegen die Wüstenbildung gefordert. "Trotz aller Hindernisse lässt sich noch viel tun, damit die Umwelt geschützt wird und die Menschheit überlebt", sagte Kubas Staatschef Fidel Castro am Montag bei der UNO-Wüstenkonferenz in Havanna. Das gegenwärtige Konsumverhalten und die bestehende Wirtschaftsordnung seien unvereinbar mit den Gesetzen der Natur und des Lebens, meinte Castro.

Die sechste UNO-Wüstenkonferenz war Anfang vergangener Woche in der kubanischen Hauptstadt eröffnet worden. Nach den Beratungen der Fachleute begann am Montag die Runde der Spitzenpolitiker aus einigen der Länder, die das UNO-Übereinkommen zur Bekämpfung der Wüstenbildung unterzeichnet hatten. Die anwesenden Staats- und Regierungschefs, unter ihnen die Präsidenten Namibias und Zimbabwes, Sam Nujoma und Robert Mugabe, stammten fast ausschließlich aus Afrika und der Karibik.

Jährlicher Verlust: 100.000 Quadratkilometer

Als einziger Staatschef Südamerikas war Venezuelas Präsident Hugo Chávez ins kommunistische Kuba gereist. Die Staaten der Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hatten insgesamt nur drei Minister geschickt. Die Konferenz, von der keine weit reichenden Beschlüsse erwartet werden, dauert noch bis Freitag.

Nach Angaben der Vereinten Nationen gehen jedes Jahr 100.000 Quadratkilometer Land durch Verödung oder Verwüstung verloren. Der finanzielle Verlust durch Verwüstung und verminderten Bodenertrag wird auf 42 Milliarden US-Dollar (38,3 Milliarden Euro) geschätzt. Der Direktor des UNO-Wüstensekretariats, Hama Arba Diallo, hatte zur Eröffnung der Konferenz vorige Woche betont, es sei nötig, die Kräfte zu bündeln, um zu mittelbaren und effektiven Lösungen zu gelangen.

Das UNO-Übereinkommen zur Bekämpfung der Wüstenbildung geht auf den Erdgipfel von Rio de Janeiro 1992 zurück und trat im Dezember 1996 in Kraft. Inzwischen sind ihm 190 Länder beigetreten. (APA/dpa)