Krems - Von 1970 bis 1983 hat Bruno Kreisky (1911 - 1990) die österreichische Politik als Bundeskanzler geprägt. Dieser Ära und der Persönlichkeit des innen- wie außenpolitisch versierten "Mediengenies" widmet sich eine neue Sonderausstellung des Karikaturmuseums Krems: Unter dem Titel "Der Sonnenkönig - Das Phänomen Bruno Kreisky" wird ab 20. September eine Auswahl von 50 Arbeiten der wichtigsten internationalen Zeichner gezeigt, die den Sozialdemokraten während seiner politischen Laufbahn begleiteten.

Mit Exponaten vertreten sind Rudolf Angerer, Gabor Benedek, Fritz Behrendt, Manfred Deix, Dieter Hanitzsch, Pietro R. Hausn, Helmut Hütter, "Ironimus" Gustav Peichl (Kurator der Ausstellung), Ernst Maria Lang, Helmut Machek, Luis Murschetz, Erich Sokol, Mirko Szewczuk und Dieter Zehentmayr. Zur Eröffnungsmatinee am 20. September (11.00 Uhr) ist eine prominent besetzte Diskussion angesetzt: Peichl wird u.a. Karl Blecha (Innenminister a.D.), Sixtus Lanner (ehemaliger ÖVP-Generalsekretär) und den Journalisten Günther Nenning begrüßen.

Kreiskys wohlwollendes Verhältnis zur Karikatur ist im Mai 1970 deutlich geworden, als er in einem Klosterneuburger Heurigenlokal auf die Frage, wie es ihm ohne parlamentarische Mehrheit gehe, antwortete: "Gut - solange ich so viele Zeichner interessiere, habe ich Chancen." Und er fügte hinzu: "Bei mir habt ihr's leicht, ich habe eine lange Nase."

(APA)