Bukarest - Der EU-Erweiterungskommissar Günter Verheugen hat am Dienstag Rumäniens Regierung zu weiteren Reformen in Wirtschaft, Verwaltung und Justiz sowie zu mehr Korruptionsbekämpfung aufgefordert. In einer per Video übertragenen Ansprache an die rumänischen Botschafter bei deren Jahresversammlung in Bukarest sagte Verheugen, dass die Europäische Union Rumänien dabei helfen wolle, die EU-Beitrittsverhandlungen bis Ende 2004 abzuschließen, um 2007 beitreten zu können.

Guter Draht zu den USA sei für EU "kein Problem"

Der EU-Politiker betonte laut Berichten der rumänischen Nachrichtenagentur Mediafax außerdem, dass Rumäniens gute Beziehungen zu den USA für die EU "kein Problem" darstellten. Sie könnten im Gegenteil von der EU zur Stärkung der transatlantischen Beziehungen genutzt werden. Ob die EU-Beitrittsverhandlungen bis Ende 2004 abgeschlossen werden könnten, hänge aber vor allem von Rumänien ab, sagte Verheugen. Von entscheidender Bedeutung sei hierbei der EU-Jahresbericht über Rumänien, der am 5. November veröffentlicht werden solle.

Fördergelder in der Höhe von drei Milliarden Euro zugebilligt

Für den Zeitraum 2004 bis 2006 wolle die Europäische Union Rumänien Fördergelder von insgesamt drei Milliarden Euro zur Verfügung stellen. Der EU-Erweiterungsprozess könne ohne Rumänien nicht als beendet betrachtet werden, sagte Verheugen. Als stabiles Land in Südosteuropa sei Rumänien wichtig für die EU.

Rumänien hatte die US-amerikanische Position in der Irak-Frage unterstützt und den US-Truppen seinen Schwarzmeer-Luftwaffenstützpunkt Mihail Kogalniceanu als Logistikbasis zur Verfügung gestellt. Außerdem hatte das Land Soldaten für Stabilisierungseinsätze in den Irak geschickt. Die USA kündigten im Juli an, ihre Wirtschaftsbeziehungen zu Rumänien intensivieren zu wollen. (APA/dpa)