Wunsch und Realität gehen auseinander
Der ausgeprägteste Kinderwunsch liegt laut Eurobarometer in Finnland, Frankreich, Großbritannien und Irland vor. Generell etwas unter den Werten für die ideale Kinderzahl liegen die tatsächlichen Erwartungen, in Österreich bei 1,5. Zum Vergleich: Die tatsächliche Fruchtbarkeitsrate in der Alpenepublik lag 2001 bei 1,33.
Ein interessantes Detailergebnis ist, dass der Anteil jener Frauen, die genau zwei Kinder wollen, in Österreich und Deutschland trotz des im Schnitt geringen Kinderwunsches nicht wesentlich niedriger ist als in anderen Staaten. Der geringere Durchschnitt resultiert daher aus der hohen Anzahl von Frauen, die nur ein oder kein Kind wollen.
Interessant auch die Details für Italien und Griechenland: Die Fruchtbarkeitsraten liegen zwischen 1,2 und 1,3. Mehr als ein Viertel der jungen Frauen gibt dort aber an, sich drei oder mehr Kinder zu wünschen.
Vorbildwirkung sei ausschlaggebend
Dass ausgerechnet in den deutschsprachigen Ländern der Kinderwunsch geringer als in anderen Staaten ist, begründet Wolfgang Lutz, Direktor des Instituts für Demografie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, mit der Vorbildwirkung der Gesellschaft. Junge Menschen in Österreich und Deutschland hätten ihr gesamtes Leben lang Familien mit wenig Kindern erlebt.