Andrea Starls Fotoobjekte sind weder klobig noch schwer, sondern leichte, transparente Drahtgebilde

Foto: Rottenberg
Crèpes und Fotos haben etwas gemeinsam: In ihrer Grundausführung sind sie quasi zweidimensional - also flach.

Bei den dünnen Palatschinken legt kein Mensch die Stirn zu einem erstaunten "Wie und Wieso?" in Falten, wenn die 2-D-Speise zu dreidimensionalen Dingern gerollt oder gefaltet werden. Bei Fotos ist das ein bisserl komplexer. Vielleicht auch, weil Ausstellungstitel wie "Skulpturale Wesensfotografie" wirklich ein bisserl sperrig klingen.

Aber im Grunde, löste Andrea Starl (Bild) am Dienstagabend in Nina Obers und Georg Leutners kleiner Galerie "Journaldienst" am Ring das Sprachrätsel, sind ihre Fotoobjekte weder klobig noch schwer, sondern leichte, transparente Drahtgebilde. In denen eignen sich dann einzeln und wabenklein ausgeschnittene Fotopuzzleteile durch die Neuanordnung im gewölbten Objekt ein Stück dritte Dimension an.

Und um zu verdeutlichen, dass die dritte Dimension einfach der Verfeinerung dient, gab es dazu - ungeachtet des strömenden Regens auf der Straße - die Referenzspeise zum Skulpturalfoto: Crèpes.

(DER STANDARD; Printausgabe, 11.9.2003)