Wie Geister huschen die Schatten durch Lukas Maximilian Hüllers Fotografien. Von den Schattenwerfern selbst bleiben oft keine Spuren.

Bis 12. Oktober 2003 zeigte die Galerie Westlicht einen Querschnitt seiner Panoramafotografien. Die Motive umspannen auf meterlangen Fotobahnen alle vier Himmelsrichtungen oder bilden einen vertikalen Bogen vom Himmel über den Boden und himmelwärts zurück.

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"Schatten" (Detail der Panorama-Aufnahme --> Gesamtansicht

Foto: Westlicht

Technisch möglich macht dies eine Rotationskamera, die pro Aufnahme mehrere 360°-Drehungen erlaubt und somit auch den Faktor Zeit sichtbar werden lässt. - "Das Spiel mit der Zeit" interessiert mich, erklärt Hüller, der "nicht den Moment, sondern die Zeitspanne" abbilden will.

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"Belgica" (Detail der Panorama-Aufnahme --> Gesamtansicht

Foto: Westlicht

Die Porträtaufnahme des Che-Guevara-Fotografen Alberto Korda, der in seinem Zimmer mal sitzend, mal stehend oder lässig an der Bar lehnend abgebildet ist, spiegelt diese Intention des Fotografen wieder.

Mit dieser Technik lassen sich aber auch ganze "Filme" erzählen. "Man könnte von sequentieller Photographie sprechen", urteilt Hüller über die von ihm produzierten "paradoxen Bilder".

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"Schatten" (Detail der Panorama-Aufnahme --> Gesamtansicht

Foto: Westlicht

Stellvertretend für die dokumentarische und politische Komponente seiner Fotografien steht die Aufnahme "Heldenplatz", die die Ereignisse währden der Massenkundgebung gegen Schwarz-Blau am 19.2.2000 im Panorama festhält. (Katrin Fessler)

"TIMES - La Habana. Bruxelles. Wien"
9.9. - 12.10.2003
Galerie Westlicht
Westbahnstr. 40, 1070 Wien

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"Heldenplatz", 2000 (Detail der Panorama-Aufnahme --> Gesamtansicht

Foto: Westlicht