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Foto: Archiv
Los Angeles - Warren Zevon, einer der eigenwilligsten Songwriter der Rockmusik, ist im Alter von 56 Jahren an Lungenkrebs gestorben. Das teilte sein Manager Irving Azoff der "Los Angeles Times" mit. Zevon sei am Sonntag in seinem Haus gestorben, hieß es am Montag.

Dem Thema Tod begegnete er oft mit schwarzem Humor

Zevon, Zeit seines Lebens Raucher, hatte sich oft mit schwarzem Humor mit dem Thema Tod befasst. Er schrieb Titel wie "I'll Sleep When I'm Dead", "Life'll Kill Ya" und "Things To Do In Denver When You're Dead". Über seinen Lebensstil sagte er einmal, er habe den selben Weg gewählt wie der 1971 verstorbene Doors-Sänger Jim Morrison "und 30 Jahre länger gelebt. Man trifft Entscheidungen und muss mit den Konsequenzen leben."

Zevon wurde als Sohn russischer Einwanderer in Chicago geboren, zog nach Los Angeles und verdiente seinen Lebensunterhalt zunächst, indem er Erkennungsmelodien für TV-Werbespots schrieb. Dann arbeitete er für die Everly Brothers, erst als Pianist und später als ihr Bandleader.

Makabre Songs

Sein Debütalbum "Wanted - Dead Or Alive" veröffentlichte er 1969. Es wurde kaum beachtet. In den 70er Jahren schrieb er einige Hits für Linda Ronstadt, darunter "Poor, Poor, Pitiful Me", "Carmelita" und "Hasten Down The Wind". Später in den 70er Jahren schrieb er makabre Songs wie den Hit "Werewolves of London". Damit schuf er sich den Ruf als einer der politisch unkorrektesten Songschreiber der Rockmusik. Zu seinen Fans gehörten TV-Größe David Letterman und der frühere Gouverneur von Minnesota, Jesse Ventura.

Bob Dylan gehörte zu seinen Fans und spielte bei "Sentimental Journey" mit

"Ich habe immer leidenschaftliche Lyrik und leidenschaftliche Musik gemocht", sagte er 1990. Zu seinen Fans gehörten auch Bob Dylan, den Zevon seinerseits als großes Vorbild bezeichnete, und Bruce Springsteen. Dylan spielte auf Zevons Album "Sentimental Journey" von 1987 mit, Springsteen war Koautor bei "Jeannie Needs A Shooter".

Zevon war auch witzig

Nicht alle Lieder handelten von Tod und Gewalt. Zevon konnte auch witzig sein wie in "Mr. Bad Example", "The Hula Hula Boys" und "Gorilla You're A Desperado". In diesem Song sperrt ein Zooaffe einen Yuppie in seinen Käfig ein und lebt fortan in der Menschenwohnung - nur um Depressionen zu verfallen und geschieden zu werden. In seinen letzten Lebensmonaten vervollständigte er sein letztes Album "The Wind, veröffentlicht im August. Darauf waren "Keep Me In Your Heart" und Dylans "Knockin' On Heavens Door". (APA/AP)