Nach eineinhalb Jahren Verhandlungen ist der Stellenplan des ORF nun fixiert. Damit wird der neue Kollektivvertrag umgesetzt, der ab 2004 gilt. 1247 Mitarbeiter werden angestellt, 989 davon unbefristet, 258 befristet. Für 223 gibt es jedoch keinen Platz mehr am Küniglberg.

ORF-Zentralbetriebsrat Heinz Fiedler zu den am Freitag gemeinsam mit der Geschäftsführung beschlossenen Punkten: "1247 ORF-Mitarbeiter werden angestellt, 989 davon unbefristet, 258 befristet. Weitere 270 freie Mitarbeiter werden in Konzernbetrieben des ORF angestellt. 106 freie Mitarbeiter werden ausgelagert und bei Fremdfirmen angestellt."

Für Fiedler betrüblich die endgültig fixen Zahlen des Mitarbeiterabbaus: Mit 134 freien Mitarbeitern werde das Dienstverhältnis beendet. "Was aber nicht heißt, dass etliche von ihnen in geringerem Ausmaß weiterarbeiten werden", sagt Fiedler im Gespräch mit dem STANDARD. Dazu kommen 89 Kündigungen für Personal, "das nicht programmgestaltend tätig war", aber dennoch dafür honoriert wurde. "Das ist das Resultat der Sparmaßnahmen, die die Geschäftsführung unter dem Druck der finanziellen Situation durchführen muss", zeigt sich Fiedler verständnisvoll. Für die insgesamt 223 Mitarbeiter wurde ein Sozialplan abgeschlossen.

"Insgesamt ein großes Ding, in einem 40-jährigen Betriebsratsleben", ist der Abschluss für Fiedler, der sich nach eineinhalb Jahren Verhandlungen "erschöpft", aber auch "sehr zufrieden" gibt.

Schwierige Freie

Schwieriges Thema in den Verhandlungen war angeblich die Situation von freien Mitarbeitern, die bisher überdurchschnittlich verdient hatten und für die daher die Überführung in ein Angestelltenverhältnis finanzielle Einbußen bedeutet hätte.

"Unter dem Strich muss man sagen, dass zu allen Zeiten sehr gut verdienende freie Mitarbeiter nachgeben mussten, wenn sie angestellt wurden", meinte dazu Fiedler. Man habe aber auch "klarer gemacht, dass das, was fürs Erste rauskommt, eine falsche Einschätzung ist". Freie Honorarvereinbarungen etwa für gut verdienende ORF-"Stars" seien nicht Gegenstand der Einigung gewesen. "Das wäre außerhalb der Kollektivvertrags zu regeln", sagte der Zentralbetriebsratschef, der auch Mitglied im Stiftungsrat ist.

Der neue Stellenplan wird nun dem Stiftungsrat vorgelegt, der am 22. September im Finanzausschuss und am 1. Oktober im Plenum darüber befindet. Wird er abgesegnet – und damit ist zu rechnen – kann mit der Umsetzung begonnen werden: Im ORF-Intranet ist dann wohl mit einer wahren Ausschreibungsflut zu rechnen. (prie, APA/DER STANDARD, Printausgabe, 13./14.9.2003)