Die Muschel von San Sebastian

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Grafik: Festival

San Sebastian - Ein Streit über einen baskischen Film, der sich mit dem Problem des Terrors im Baskenland befasst, hat den Auftakt des internationalen Filmfestivals am Donnerstag in San Sebastian überschattet. Politiker der konservativen Volkspartei (PP) und die Vereinigung der Opfer des Terrorismus warfen dem Regisseur Julio Medem in der nordspanischen Küstenstadt vor, in seinem Werk nicht eindeutig gegen die Gewalt der Separatistenorganisation ETA Stellung bezogen zu haben.

In Medems Dokumentarfilm "La pelota vasca" (Das baskische Pelota-Spiel) kommen 70 Basken aus fast allen Teilen der Gesellschaft zu Wort. Der Regisseur versicherte, er sei gegen die Gewalt und habe mit dem Film zum Dialog anregen wollen. Festival-Direktor Mikel Olaciregui lehnte die Forderung ab, die Vorführung des Streifens abzusetzen.

Das Festival, eines der bedeutendsten in Europa neben Cannes, Berlin und Venedig, wurde mit dem kubanisch-spanischen Film "Suite Habana" über das Alltagsleben in Kuba eröffnet. Bei den bis 27. September dauernden Festspielen tritt der Österreicher Goran Rebic mit seinem Film "Donau, Duna, Dunaj, Dunav, Dunarea" gegen 15 weitere Kandidaten im Rennen um den mit 120.000 Euro dotierten Preis für den besten Jung-Regisseur an. (APA/dpa)