Naturarena und Wandewegenetz Hermagor

Foto: Tiscover
Der südlich des Kärntner Weißensees liegende, knapp über 2000 m hohe Golz ist kein besonders auffallender Gipfel, aber ein überaus lohnender Aussichtspunkt. Von den Hohen Tauern bis zu den Julischen Alpen, von den Lienzer Dolomiten bis zu den Karawanken reicht der lohnende Blick, auch die Gailtaler und Karnischen Alpen sowie Reißeck- und Kreuzeckgruppe gehören zum wunderschönen Panorama.

Nicht weniger beeindruckend ist die Aussicht zum malerischen Weißensee, welcher der Farbe seines Wassers zufolge Grünsee heißen müsste. Auch von tieferen Regionen hat man immer freie Sicht zu nahen und fernen Erhebungen, von der romantischen Kohlröserlhütte überblickt man das Gitschtal.

Obgleich man einen Teil des Aufstiegs mit dem Sessellift absolvieren und einen Abschnitt des Rückweges mit dem Schiff bewältigen kann, erfordert die Runde eine doch einigermaßen gute Kondition, denn die Entfernungen sind beachtlich, und auch die Höhenunterschiede fallen ins Gewicht, da man mehrere Gegensteigungen vorfindet. Trotzdem stellt die Route über den Golz eine lohnende Tour dar, da man etliche idyllische Almen passiert und vor allem in der Gipfelregion eine herrliche alpine Pflanzenwelt vorfindet. Die Kohlröserlhütte könnte genauso gut Almrauschhütte heißen.

Leider verkehrt der Sessellift nur in der Hauptsaison täglich, vor- und nachher ist - eher ungewöhnlich - Samstag Ruhetag. Die Schiffsverbindungen auf dem Weißensee ermöglichen eine Tagestour, allzu lange Ruhepausen darf man jedoch nicht einlegen.

Die Route: Mit dem Sessellift fährt man von der Schattseite auf den Naggler Nock und wandert dann zur Naggler Alm. Bis zur Kohlröserlhütte hat man zwei längere Gegensteigungen zu absolvieren. Gehzeit ab Bergstation 1½ bis 1¾ Stunden.

Gemütlich wandert man weiter zur St. Lorenzer Hochalm und zu den Sattelköpfen, dann wird der Weg bis zum höchsten Punkt des Golz steil. Gehzeit ab Kohlröserlhütte zwei Stunden. Steil geht es auch hinunter zum Radniger Sattel, dort hält man sich links und gelangt über viele Serpentinen auf die Bodenalm und zum dortigen Gasthaus. Ab Gipfel 1½ Stunden.

Bis zur Bodenalm ist der Weg rot markiert, dann wählt man die - teilweise blau markierte - Forststraße, um im leichten Bergab nach einer Stunde den Paterzipf und die Schiffsstation zu erreichen.

Vorsicht: Die gelb markierte Route von der Bodenalm zum Weißensee macht einen großen Umweg! (DER STANDARD, Printausgabe vom 20./21.9.2003)