Innsbruck - "Wir werden ganz sicher nicht neu ausschreiben", betont Raimund Margreiter, Vorsitzender des Gründungskonvents der Medizin-Uni Innsbruck, nachdem die Verhandlungen zwischen Unirat und dem von diesem als Rektor bestellten Berliner Robert Nitsch gescheitert sind.

Margreiter sieht nur einen gesetzeskonformen Weg: Der Unirat soll den schon bisher von der Fakultät unterstützten Hans Grunicke wählen und Ministerin Elisabeth Gehrer diese Entscheidung bestätigen. Grunicke sei dazu bereit, obwohl er so schlecht behandelt worden sei, so Margreiter.

Kurzfristig sei der Studienbeginn am 1. Oktober gesichert, betont Margreiter. Es drohe aber Schaden, wenn die Medizin-Uni gerade in der Gründungsphase führungslos bliebe. Den Vorschlag des Uniratsvorsitzenden Helmut Marsoner, den designierten Innsbrucker Unirektor Manfried Gantner interimistisch mit der Führung beider Unis zu betrauen, lehnt Margreiter ab. Gerade jetzt gelte es, die heikle Trennung von der Stammuni durchzuführen, die von Personal und Räumen bis zu finanziellen Ressourcen reiche. Auch für Gantner gelte, dass einem "das Hemd näher ist als der Rock".

Gehrer, die Grunicke nicht präferiert hatte, weist auf die Möglichkeit einer Neuausschreibung der Rektorenstelle hin. Rat und Konvent hätten die Aufgabe, "gemeinsam eine Lösung zu finden". Die Spitzen beider Gremien treffen sich heute, Freitag, zu einer Krisensitzung. (hs/DER STANDARD, Printausgabe, 26.9.2003)