Angesichts von Missständen im Wiener Pflegebereich fordert die FPÖ den Einsatz einer zusätzlichen Euro-Milliarde für die städtischen Heime. Im Wiener Gemeinderat stellten die Freiheitlichen dazu am Donnerstag einen Dringlichen Antrag. Die Abstimmung darüber war für den Nachmittag vorgesehen. ÖVP und Grüne kündigten Zustimmung an, Ablehnung kam von der SPÖ.

Pflegeheime auf "Hotelniveau"

Mit dem zusätzlichen Geld wollen die Freiheitlichen die städtischen Pflegeheime auf "Hotelniveau" bringen. Das Geriatriezentrum am Wienerwald soll innerhalb von kürzester Zeit saniert und auf 1.000 geriatrische Betten reduziert werden. Weitere Forderungen sind die Reform der Pflegeausbildung, die Aufstockung der Ausbildungsplätze für Gesundheitsberufe, die Finanzierung einer Pflege- und Geriatriezulage und der Einsatz weiterer Zivildiener.

"Paukenschlagmilliarde"

Wirtschaftsstadtrat Sepp Rieder (S) bezeichnete eine solche "Paukenschlagmilliarde" als "mehr als problematisch für die Frage eines ausgeglichenen Budgets". Diese Summe "von heute auf morgen" aufzustellen, sei nicht nur unrealistisch, sondern auch nicht zielführend. Investitionen in die Infrastruktur und Verbesserungen beim Personal müssten kontinuierlich erfolgen, wie dies bereits in den vergangenen zehn Jahren geschehen sei, so Rieder am Rande der Sitzung vor Journalisten. (APA)