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Susan Sontag will "die Wahrheit sagen"

Foto: APA/EPA/Carmelo Lattassa
München - Die US-amerikanische Schriftstellerin Susan Sontag will bei der Entgegennahme des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels eine "provokante" Rede halten. Die Essayistin, die am 12. Oktober in der Frankfurter Paulskirche den Friedenspreis erhält, sagte dem Nachrichtenmagazin "Focus": "Es geht mir aber nicht ums Anzetteln eines Skandals, sondern darum die Wahrheit zu sagen."

Beim Betrachten der Namen der bisherigen Preisträger sei sie "schier kollabiert", gestand die 70-Jährige. "Hermann Hesse, Martin Buber, Albert Schweitzer, Ernst Bloch, Max Frisch - das ist Angst einflößend!", sagte die vielfach preisgekrönte New Yorker Literatin.

Sie habe erst durch den Eklat um Martin Walsers Preisträger-Rede 1998 von "diesem bedeutenden Preis" erfahren, sagte Sontag zum Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Der Preis sei für sie etwas Besonderes, "weil Deutschland ein wichtiges Land für mich ist". Zudem sei es die Chance, in der historischen Paulskirche in Frankfurt an dem Ort zu sprechen, "an dem die deutsche Nachkriegsgeschichte geboren wurde".

Sontag hatte im Mai 2001 Aufsehen erregt, als sie in Jerusalem den Jerusalem-Preis 2001 entgegennahm und dies mit heftiger Kritik am Preisstifter, dem Staat Israel, und seiner Besatzungspolitik in den Palästinensergebieten verband. (APA/dpa)