Die FPÖ müsse sich dann auf eine "andere Liga einstellen" als 1999. als man eine 30-Prozent-Partei gewesen sei. Schon damals seien manche wegen der großen Gewinne etwa in der Arbeiterschaft dem Fehlschluss unterlegen, eine FPÖ-Politiker quer durch alle Schichten bis hin zu einer abgewandelten "Form des Sozialismus" machen zu müssen. Das jüngste Beispiel sieht Höbelt in der voest-Privatisierung. Wenn sich die FPÖ, die immer für Liberalisierung gestanden sei, hier an den "Anti-Globalisierungs-Kurs anhängt", sei sie auf verlorenem Posten.
Auch das Beharren auf ein Vorziehen der Steuerreform vor allem für kleine Einkommen "widerspricht der FPÖ-Linie, weil das ja eine Verschärfung der Progression bedeutet". Selbst eine Rückkehr zu alten Erfolgsgaranten sei derzeit nicht ratsam: "Das Ausländerthema hat 1993, als jährlich 100.000 Ausländer legal nach Österreich gekommen sind, gezogen. Jetzt sind es 8.000". Damit sei "keine Flutwelle" bei den Wählern auszulösen. Die FPÖ müsse sich künftig in Bescheidenheit üben und sich "als Garant für einen bürgerlichen Kurs" wieder auf ihre Kernschichten konzentrieren.