Erschreckende Eindrücke
Im Flüchtlingslager wurden die Grünen von Vertretern des Innenministeriums bzw. der Betreiberfirma European Homecare über das Gelände geführt. Den Abgeordneten und Journalisten war es erlaubt, jedes Zimmer ihrer Wahl zu besichtigen - und die Eindrücke waren erschreckend.
Vier Familien auf 50 Quadratmetern
So müssen etwa in einem rund 50 Quadratmeter großen Zimmer gleich vier Familien unterkommen. Die Privatsphäre beschränkt sich darauf, die jeweiligen Stockbetten mit Leintüchern voneinander abzutrennen. In einem anderen Raum sind nicht weniger als 20 Stockbetten nebeneinander untergebracht. Versperrt werden können die Zimmer nicht. Auch wenn betont wird, dass das Gebäude zwei Mal täglich desinfiziert wird, strotzen die Gänge vor Schmutz und die Baufälligkeit der Lagergebäude ist unübersehbar.
Bei der gut dreiviertelstündigen Aussprache mit Bürgermeister Knotzer waren sich die Grün-Abgeordneten einig, dass man darauf schauen müsse, die Flüchtlinge in kleineren Einheiten unterzubringen. Wenig Verständnis brachten die Mandatare dafür auf, dass der Traiskirchner Gemeinderat per Resolution eine Schließung des Flüchtlingslagers gefordert hat. Knotzer wiegelt hier aber ab, indem er in Aussicht stellte, nichts dagegen zu haben, eines der geplanten Flüchtlingsaufnahmezentren in Traiskirchen zu belassen.
Bürgermeister über mangelnde Telefonzellen empört
Der Bürgermeister beklagte sich einmal mehr, dass die Zustände im Flüchtlingslager unhaltbar seien. Aktuell empörte sich der SP-Bürgermeister darüber, dass das Innenministerium das Aufstellen von drei zusätzlichen Telefonzellen abgelehnt habe. Dass allerdings dann die Telefonzellen in der Gemeinde aus Protest sogar verkettet wurden, dafür hatte der niederösterreichische Grün-Abgeordnete Dieter Brosz überhaupt kein Verständnis. Knotzer begründete den Wunsch nach Telefonzellen damit, dass die Einheimischen selbst überhaupt nicht mehr zum öffentlichen Telefonieren kämen.
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