Netzpolitik
Raubkopierer-Gang richtete Milliardenschaden an
Weltweit größter Fall von Softwarepiraterie aufgeflogen - Gesamtschaden von 10,55 Milliarden Schilling
Hamburg - Die Hamburger Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen (GVU
) hat nach
eigenen Angaben in Zusammenarbeit mit Staatsanwaltschaft und Polizei den weltweit größten Fall von Softwarepiraterie
aufgedeckt. Dabei gehe es um eine Gesamtschadenssumme von 1,5 Mrd. DM (767 Mill. Euro/10,55 Mrd. S), sagte ein
GVU-Sprecher am Mittwoch in Hamburg. Angaben zu den Tätern machte er nicht.
Im
Internet angeboten und weit unter Ladenpreis verkauft
Nach Informationen des ARD-Magazins "Kontraste" hatten mehrere Dänen Raubkopien von Bürosoftware und Spielen im
Internet angeboten und weit unter Ladenpreis verkauft. Ein 27-jähriger Mann aus Neuss habe den Vertrieb der Ware
organisiert.
Nach Angaben der GVU hatte die Polizei die Raubkopierer bereits Ende Oktober festgenommen. Die Ermittlungen der
Staatsanwaltschaft seien aber erst jetzt abgeschlossen worden. Die GVU sei den Fälschern durch eine Internet-Recherche
auf die Spur gekommen. Die CDs wurden den Angaben zufolge ausschließlich auf einer Homepage im Internet, die unter
falschem Namen registriert worden sei, zum Verkauf angeboten.
Statt 70.000 und 80.000 DM nur 60 DM
Nach Informationen von "Kontraste" haben die Dänen die CD-Sammlung bei einem Presswerk in der Nähe von Prag in
Auftrag gegeben. Die auf der CD mit dem Namen "Akira" Volume 6 enthaltenen Programme renommierter Hersteller hätten
im Laden zum regulären Verkaufspreis zwischen 70.000 und 80.000 DM gekostet. Im Internet gab es die CD bereits für 60
DM. (APA/Reuters)