Beppo Mauhart bei der Präsentation des von ihm herausgegebenen Buches "Rauchen für österreich"

Foto: Thomas Rottenberg
Die Dame wollte gehen. Das, meinte sie, lag aber nur zum Teil daran, dass das Foyer des Ringturms von den Nonstop-Paffern Elmar Oberhauser und Heinz-Werner Schimanko zugequalmt war: Bei der Präsentation von Ernst Trosts Buch "Rauchen für Österreich" (Gerold Verlag) referierte Ex-Tabak-General Beppo Mauhart (im Bild) in jener rechthaberisch-selbstherrlichen Art, die der langsam in die Pension entschwindenden Funktionärskaste seiner Generation so eigen ist.

Mauhart sprach über Gesundheitspolitik. Also über Nichtraucherschutz: "Ein bösartiger Polittumor." Verbote seien "eine Bevormundung, die mit Gesundheitspolitik nichts zu tun hat". Schließlich lukriere der Staat durch die Tabaksteuer viel Geld. Und Jobs würden auch geschaffen, "aber Gesundheitspolitiker werden nicht gescheiter". Die Hausherren von der Wiener Städtischen Versicherung lächelten höflich.

Die blasse Dame stand auf und verließ den Raum. Eine Freundin, sagte sie, sei kürzlich gestorben. An Lungenkrebs. Und dass das "für Österreich" geschehen sei, weigere sie sich zu glauben. (DER STANDARD Printausgabe 10.10.2003)