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Foto: dpa/Michael Hanschke
Wien - Im Mangel an bedarfsgerechten und sicheren Kinderbetreuungsplätzen sieht die Arbeiterkammer das größte Hemmnis für die Erwerbstätigkeit von Frauen. Präsident Herbert Tumpel hat in einer Aussendung am Montag darauf verwiesen; dass in Österreich 2001 17,6 Prozent der Frauen zwischen 25 und 54 Jahren wegen familiärer Verpflichtungen nicht arbeiten gehen konnten, während es in Schweden nur 1,8 und in Norwegen nur 2,5 Prozent waren. Österreich leiste sich zwar hohe Geldtransfers für Eltern, aber Bund und Länder ließen sie mit Alltagssorgen völlig allein: Eine Lücke von fast 48.000 Plätzen schließe sich nicht von allein.

Notwendig seien massive Investitionen in Infrastruktur, Personal und Qualifikationen. Ein runder Tisch zur Krisensituation bei der Kinderbetreuung, der Gratis-Lösungen erarbeiten solle, führe sich von vorneherein selber ad absurdum. Ohne Einbeziehung von Bund, Ländern und Gemeinden in die finanzielle Verantwortung für dieses Problem werde es keine Lösungen geben, meint Tumpel.

Nicht akzeptabel wären "Billiglösungen" wie schlechtere Qualitätsstandards, größere Gruppen oder Einsparungen bei Personal und Ausstattung. Die AK fordert erneut ein flächendeckendes Angebot an Kinderbetreuung mit hoher Qualität, praxisbezogene Öffnungszeiten und leistbare Preise. Die Beschäftigten in der Kinderbetreuung müssen arbeits- und sozialrechtlich abgesichert sein, verlangt Tumpel. (APA)