Tumpel fordert massive Investitionen in Infrastruktur, Personal
und Qualifikationen
Redaktion
,
Wien - Im Mangel an bedarfsgerechten und sicheren
Kinderbetreuungsplätzen sieht die Arbeiterkammer das größte Hemmnis
für die Erwerbstätigkeit von Frauen. Präsident Herbert Tumpel hat in
einer Aussendung am Montag darauf verwiesen; dass in Österreich 2001
17,6 Prozent der Frauen zwischen 25 und 54 Jahren wegen familiärer
Verpflichtungen nicht arbeiten gehen konnten, während es in Schweden
nur 1,8 und in Norwegen nur 2,5 Prozent waren. Österreich leiste sich
zwar hohe Geldtransfers für Eltern, aber Bund und Länder ließen sie
mit Alltagssorgen völlig allein: Eine Lücke von fast 48.000 Plätzen
schließe sich nicht von allein.
Notwendig seien massive Investitionen in Infrastruktur, Personal
und Qualifikationen. Ein runder Tisch zur Krisensituation bei der
Kinderbetreuung, der Gratis-Lösungen erarbeiten solle, führe sich von
vorneherein selber ad absurdum. Ohne Einbeziehung von Bund, Ländern
und Gemeinden in die finanzielle Verantwortung für dieses Problem
werde es keine Lösungen geben, meint Tumpel.
Nicht akzeptabel wären "Billiglösungen" wie schlechtere
Qualitätsstandards, größere Gruppen oder Einsparungen bei Personal
und Ausstattung. Die AK fordert erneut ein flächendeckendes Angebot
an Kinderbetreuung mit hoher Qualität, praxisbezogene Öffnungszeiten
und leistbare Preise. Die Beschäftigten in der Kinderbetreuung müssen
arbeits- und sozialrechtlich abgesichert sein, verlangt Tumpel. (APA)
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