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Carolyn Heilbrun
Foto: Archiv
New York - Die amerikanische Schriftstellerin und Frauenrechtlerin Carolyn Heilbrun hat sich im Alter von 77 Jahren das Leben genommen. Nach Angaben der Columbia Universität in New York, an der Heilbrun gut drei Jahrzehnte Literatur gelehrt hatte, starb die Autorin bereits am Donnerstag in ihrer Wohnung in Manhattan. Sie habe nicht unter einer schweren Krankheit gelitten, sagte ein Universitätssprecher am Montag. Heilbrun hatte sich bereits 1997 in ihrem Buch "The Last Gift of Time: Life Beyond Sixty" (in etwa: Das letzte Geschenk: Leben jenseits der 60er) mit dem Gedanken an Selbstmord befasst.

Zahlreiche Pseudonym-Veröffentlichungen

Zu Heilbruns neun Feminismus-Lehrbüchern gehören Titel wie "Reinventing Womanhood" (Weiblichkeit neu definiert) und "Writing a Woman's Life" (Aus dem Leben einer Frau). Außerdem schrieb sie zahlreiche Essays und Presseartikel, in denen sie Literatur, vor allem die literarischen Werke von Frauen, aus dem Blickwinkel einer Feministin interpretierte. Darüber hinaus verfasste sie eine Reihe von Romanen und Detektivgeschichten, die sie unter dem Pseudonym Amanda Cross veröffentlichte. 1986 wurde sie die erste Direktorin des Forschungsinstitutes für Frauenfragen an der Columbia Universität.

Wellesley-Absolventin

Heilbrun stammt aus New Jersey, besuchte mehrere Privatschulen in New York und studierte an der renommierten Frauen-Universität Wellesley College bei Boston. Sie heiratete einen Professor für Wirtschaftswissenschaften und zog drei Kinder mit ihm groß. In ihrem autobiografischen Bestseller "Writing a Woman's Life" verglich sie sich mit anderen feministischen Schriftstellerinnen wie Virginia Woolf und Eudora Welty, die sich in ihren Schriften ebenfalls auf das eigene Leben und das anderer Frauen konzentriert hatten. (APA/dpa)