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Ein "Tropfen auf den heißen Stein" ist für die Opposition das Geld, das das Bildungsministerium nun den Unis zur Verfügung stellt.

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Wien - Die Universitäten erhalten in dieser Woche insgesamt 9,3 Mio. Euro für die Implementierung des neuen Universitätsgesetzes (UG). Das teilte das Bildungsministerium am Mittwoch in einer Aussendung mit. Verteilt wird das Geld auf Grund der Ergebnisse einer "objektiven Prüfung" durch ein Expertenteam unter Vorsitz von Erwin Bundschuh, Chef des Universitäten-Kuratoriums. Zusätzlich sollen heuer auch noch 5 Mio. Euro für Personalkosten zur Verfügung gestellt werden. Diese Mittel werden von den Unis allerdings allein für die seit 1. Juli wirksame Erhöhung der Beamtengehälter benötigt.

"Wie von mir zugesagt, stehen den Unis heuer bis zu 15 Mio. Euro zusätzlich zur Verfügung", erklärte Gehrer. Dies bedeute nach der Aufstockung des Fördervolumens des Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) auf 100 Mio. Euro und den zusätzlichen Mittel für die Vorziehprofessuren in der Höhe von 10,9 Mio. Euro "eine weitere Erleichterung für die heuer etwas knappere Budgetsituation der Universitäten". Im nächsten Jahr hätten die Unis durch das im Universitätsgesetz gesicherte Globalbudget mehr Möglichkeiten.

Im Zusammenhang mit der in den vergangenen Tagen von verschiedenen Seiten geäußerten Kritik an den Studienbedingungen verwehrt sich Gehrer "gegen ein generelles Schlechtreden der österreichischen Unis". Der Bund investiere sehr viel in die Infrastruktur der Hochschulen. So seien in den Jahren 2000 bis 2002 13 Universitätsprojekte in der Größenordnung von 110 Mio. Euro fertig gestellt worden.

Opposition: "Tropfen auf heißen Stein"

Für "absolut unangebracht" hält SPÖ-Wissenschaftssprecher Josef Broukal "Jubelmeldungen" von Bildungsministerin Elisabeth Gehrer (V) über die Überweisung der "mageren 9,3 Mio. Euro" für die Implementierungskosten des Universitätsgesetzes (UG). Angesichts der "sich täglich überschlagenden Meldungen über die katastrophalen Zustände" an den Unis müsse Gehrer endlich aufwachen, meinte Broukal in einer Aussendung. Die Ministerin und ÖVP-Wissenschaftssprecherin Gertrude Brinek hätten es sich "in ihrer Fantasiewelt gemütlich gemacht und negieren alle Probleme".

Der Grüne Wissenschaftssprecher Kurt Grünewald hält die 9,3 Mio. Euro nur für einen "Tropfen auf den heißen Stein". Es sei zwar positiv, dass den Universitäten nun das erste Mal tatsächlich dringend benötigte Mittel zur Verfügung gestellt würden, angesichts der aktuellen Situation wäre die genannte Summe allerdings "geradezu lächerlich". Allein die Ausgliederung der medizinischen Fakultäten übersteige bereits diesen Betrag: "Um die Situation zu deeskalieren, sind mindestens 100 Millionen Euro nötig", so Grünewald. Diese Summe habe auch die Rektorenkonferenz bestätigt. (APA)