Die Englischen Rosen, eine vierköpfige Girlie-Group, von Jeffrey Fulvimari in ein detailreiches Durcheinander britischer Versatzstücke hineingekritzelt, niedlich sogar, zeichnen sich durch Dämlichkeit aus, die ihre üppigsten Blüten im Ränkespiel gegen eine Fünfte austreibt. Diese fristet ein armseliges Dasein als Hausfrauenersatz bei Papi, einem trübseligen Witwer. Klug ist das brave Kind auch noch, also wird es von den anderen sicherheitshalber erst einmal gehasst, man riecht den Braten schon, eine lahme Mischung aus Aschenputtel und Teeniefilmplot. Frau Ritchie kratzt emsig an der Oberfläche sämtlicher Klischees, um darunter einen verdammt rutschigen Unterboden zu finden: Pummelige sind drollig. Waisen sind liebenswert. Schöne Mädchen werden großartige Frauen. Aua.

Madonna, Selbstdarstellerin von Shivas Gnaden, will nach Die Englischen Rosen (€ 13,40, Hanser Verlag) noch vier weitere Kinderbücher herausgeben. Sollten sie sich durch gleiche Oberflächlichkeit
auszeichnen wie ihr erstes, wird es wieder was zu lachen geben. Und wäre da nicht der Charityobolus
(die Dichterin lässt den Erlös "Kinderhilfsorganisationen" zukommen) könnte man reinen Gewissens sagen: Schad' ums Geld . . . []