Steuerentlastung 2004
In einer ersten Reaktion sagte Bundeskanzler Gerhard Schröder, die Regierung werde alles tun, um die Institutsprognose zu übertreffen. Für Wirtschaftsminister Wolfgang Clement ist das Konjunkturtief überwunden. Der Bund deutscher Industrie rechnet mit zwei Prozent Wachstum 2004 in Deutschland. Im Laufe des kommenden Jahres wird nach Einschätzung der Institute die Binnenkonjunktur in Deutschland anziehen. Voraussetzung sei, dass die Steuerreformstufe 2005 auf 2004 vorgezogen werde.
Für die Eurozone sagen die Institute heuer 0,4 und nächstes Jahr 1,7 Prozent voraus. Das Wirtschaftswachstum wird in den zehn EU-Beitrittsländern dagegen bei 3,1 und im kommenden Jahr bei 3,7 Prozent liegen.
Defizitverfahren droht
Anders als in der Frühjahrsprognose gehen die Institute inzwischen davon aus, dass Deutschland auch 2004 und damit zum dritten Mal in Folge die Grenze beim Staatsdefizit von drei Prozent des EU-Stabilitätspakts mit 3,5 Prozent überschreiten wird. Heuer wird die Defizitquote über vier Prozent liegen.
Die Krise am Arbeitsmarkt wird sich trotz des moderaten Wachstums weiter verschärfen. Die Zahl der Arbeitslosen werde um 50.000 auf 4,45 Millionen im Jahresdurchschnitt zunehmen, die Quote auf 10,5 Prozent steigen.