Wien - Flüchtlingsorganisationen und Opposition erhalten unerwartete Unterstützung gegen Ernst Strassers Asyl-Entwurf: Eine Initiative von Wissenschafterinnen und Wissenschaftern aus ganz Österreich appelliert nun, die als menschen- und völkerrechtswidrig kritisierten Pläne zurückzuziehen.

Faire Verfahren gefordert

Konkret kritisiert die ungewöhnliche und ungewöhnlich breite Allianz von über 300 Geistes-, Sozial- und Naturwissenschaftern, Juristen und Medizinern zwei Punkte: das Abschieben von Asylwerbern während offener Berufung und das in der EU einzigartige "Neuerungsverbot", dass also meist nur noch Fluchtgründe zählen sollen, die gleich im ersten Gespräch mit den Asylbehörden erzählt werden. Stattdessen fordern die Wissenschafter faire, menschenrechtskonforme Verfahren nach rechtsstaatlichen Prinzipien.

Prominente Unterzeichner

Zu den Unterzeichnern zählen der EU-Integrationsforscher Heinrich Neisser, der Menschenrechtsexperte Manfred Nowak, die Mikrobiologin Renée Schröder, der evangelische Theologe Ulrich Körtner, der Kinderpsychiater Max Friedrich, der Staats- und Verwaltungsrechtler Bernd-Christian Funk, die Politologen Anton Pelinka und Emmerich Tálos sowie die Historiker Erika Weinzierl und Gerald Stourzh. (red)