Erika Sieder präsentierte in der Loos-Bar den Agentenroman "Escape from Fear"

Foto: Rottenberg
Es gibt Geheimagentenromane und geheime Agentenromane. Und während jeder Graham Greenes "Dritten Mann" kennt, ist Archibald Jospeh Cronins "Escape from Fear" völlig unbekannt. Das, meint Erika Sieder, sei schade - schließlich war Cronin wie Green Geheimagent. Im Vier-im-Jeep-Wien.

Darum lese sich sein Hauptwerk auch wie ein Kriminal-Reiseroman durch eine Welt, deren Ortsnamen (von Wien über Gmünd zurück nach Aspang) man zwar kennt, die aber - mangels eiserner Vorhänge, spionierender Trenchcoatträger und kalter Kriege - nichts mit der Welt von heute zu tun haben.

"Diese Zeit verschwindet aus der Erinnerung", meint Sieder. Darum hat sie das Buch nicht nur übersetzt, in der "Bibliothek der Provinz" veröffentlicht und am Donnerstag in der Loos-Bar präsentiert, sondern auch ergänzt: Um ein Glossar, in dem vom russischen Geheimdienst über den Schleich bis zu Noten von Sinatra-Songs Dinge zu finden sind, die für die Großelterngeneration einmal österreichischer Alltag waren. (DER STANDARD Printausgabe 26/27.10.2003)