Landesobmann LAbg. Willi Tilg habe Konsequenzen nach der Landtagswahl "verweigert", meinte der einzige freiheitliche Tiroler Bürgermeister. Er verwies auf frühere Aussagen des FP-Chefs, wonach er bei nur zwei Mandaten abtreten wollte. Zudem sei der Wahlkampf der Partei "verfehlt" gewesen, erklärte der Rechtsanwalt. Trotz der "katastrophalen" Umfragewerte von Tilg habe man an ihm als Spitzenkandidaten festgehalten. Weiters kritisierte der 55-Jährige, dass die Themenführerschaft und die Handschlagqualität der Freiheitlichen verloren gegangen seien.
"Ein Festhalten an Ämtern ist für mich nicht akzeptabel", sagte Wendling in Richtung Tilg. Ein "Aufschrei" sei notwendig. Er habe dem FP-Landesobmann bis zur konstituierenden Sitzung des Landtages am 21. Oktober die "Chance" gegeben, Konsequenzen aus der Wahl zu ziehen. Für ihn sei aber irgendwann die "Schmerzgrenze" erreicht, stellte der Bürgermeister klar. Er nahm dabei nicht nur Tilg in die Pflicht: Bereits mit der Obmannschaft des mittlerweile aus der FP ausgeschlossenen Christian Eberharter habe die Krise der Partei begonnen, meinte Wendling, der seit 1998 Ortschef ist.
Einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen seinem Rücktritt und der anstehenden Gemeinderatswahl wollte er nicht sehen. Die Wahl betreffend sei die FP "kein Makel". In den vergangenen Jahren habe er in Kitzbühel "viel weitergebracht", sagte Wendling. Er werde bis 7. März Bürgermeister bleiben, erklärte der langjährige FP-Landtagsabgeordnete. Dass er mit einer eigenen Liste antreten werde, wollte er nicht ausschließen. Als ähnliches Beispiel bzw. Vorbild dafür nannte er Landeshauptmann Herwig van Staa (V).