Zehn Prozent mehr potenzielle Nichtwähler
Bedenklich sei dabei auch der Anstieg der Unentschiedenen oder potenziellen Nichtwähler: Dieser Anteil sei von 27 auf 37 Prozent gestiegen. Während ÖVP, SPÖ und Grüne Stammwähler eingebüßt hätten, sei der FPÖ überhaupt nur der harte Kern der rechten Stammwähler geblieben, erklärte Gehmacher. Die Freiheitlichen könnten bei einer für sie ungünstigen Wahl sogar aus dem Parlament ausscheiden. Hingegen würden nun die Grünen Wechselwähler anziehen, so der Meinungsforscher.
Keine Mehrheit hinter Schwarz-Blau
Der Löwenanteil der Österreicher glaube nicht mehr, dass die ÖVP-FPÖ-Regierung noch eine Mehrheit hinter sich hat. Jene, die die Regierung unterstützen und sie auch für wählbar erklären, würden neun Prozent der Wähler ausmachen, stellte Gehmacher fest. Selbst bei den deklarierten Sympathisanten der beiden Regierungsparteien, glaubten kaum mehr als ein Viertel an eine aktuelle Wahlchance der Schwarz-Blauen-Koalition. Bei der FPÖ zeigten sich vor allem die Anhänger mit höherer Schulbildung, bei den ÖVP-Anhängern hingegen jene, die schulisch weniger qualifiziert seien, als "Optimisten" für die Regierung.
Imageverlust für den Kanzler
Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (V) würde von 40 Prozent der Österreicher als Machtmensch bezeichnet. 15 Prozent stellten Schüssel das Zeugnis "Streber" aus. Beides Begriffe, die eher negativ besetzt seien, stellte Herbert Skarke fest. Hingenen würden nur ein Prozent Schüssel als Ehrenmann und nur ein Prozent als Volksmann sehen. Für Skarke hat der deutliche Imageverlust Schüssels mit seinem Festhalten an der FPÖ und Karl-Heinz Grasser zu tun.
67 Prozent gegen Privatisierungen