Die Tagung mit dem Titel "Women Crossing the Digital Divide: Empowerment through Information" fand in Vorbereitung auf den UN-Weltgipfel zur Informationsgesellschaft (World Summit on the Information Society, WSIS) statt, der vom 10. bis 12. Dezember in Genf abgehalten wird. Aktivistinnen weltweit stehen diesem Gipfel äußerst kritisch gegenüber, da ihrer Ansicht nach technische und marktorientierte Aspekte der modernen Informations- und Kommunikationstechnologien (IKTs) im Vordergrund stehen, genderrelevante, sozial- und entwicklungspolitische Gesichtspunkte hingegen vernachlässigt würden.
Ziel und Methoden
George bezweifelte, dass es sinnhaft sei, überhaupt die "digitale Kluft" oder die "digitale Kluft zwischen den Geschlechtern" zu einem vorrangigen Thema zu machen, wenn diese Klüfte nur eine weitere Verschärfung der grundlegenden sozioökonomischen und politischen Ungleichheiten zwischen Norden und Süden sowie zwischen Männern und Frauen sind. Ganz entscheidend ging es bei der Wiener Tagung darum, Ziel und Methoden auseinander zuhalten. Die Ermächtigung von Frauen, die Anerkennung und Durchsetzung ihrer Rechte sowie ihre soziale und ökonomische Entwicklung ist das Ziel. Welche IKTs zur Erreichung dieses Ziels jeweils am sinnvollsten eingesetzt werden könnten, sei von Fall zu Fall zu entscheiden: ob traditionelle IKTs wie etwa Straßen- und Puppentheater, Performances, Tanz, Printmedien, Pamphlete, Radio, Fernsehen und Video oder moderne wie Internet und E-mail.