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Foto: APA/WWF/Graf
Wien - Gemeinsam wollen Jäger und WWF gegen jene "Wahnsinnigen" vorgehen, die vor allem im Weinviertel mit Hilfe von Ködern Greifvögel vergiften. Seit Mitte/Ende der achtziger Jahre sind den Anschlägen mindestens 15 der seltenen Seeadler zum Opfer gefallen, berichtete Lebensminister Josef Pröll (V) bei einer Pressekonferenz in Wien. Mit Hilfe einer sensibilisierten Öffentlichkeit will man den Übeltätern das Handwerk legen.

Der NÖ-Landesjägermeister Christian Konrad hat natürlich keine Freude, dass immer wieder Weidmänner pauschal als Verdächtige präsentiert werden. Dabei ist die Verwendung von Gift streng untersagt und wird auch von den Weidmännern geächtet. Sollte man tatsächlich einen fehlgeleiteten Jäger erwischen, "soll ihn die volle Härte des Gesetzes treffen". Der Strafrahmen reicht immerhin bis zu zehn Jahren Haft.

Mithilfe erbeten

Unter dem Motto "Vorbeugen ist besser als Heulen" möchte Helmut Pechlaner als Präsident des World Wide Fund for Nature (WWF) die Jäger und auch Spaziergänger um ihre Mithilfe bitten: Gerade in der Notzeit Winter, würden die Tierquäler zuschlagen, da hier die Chancen größer sind, dass die Seeadler auch Aas annehmen. Verwendet würde zumeist das Nervengift Furadan, das ansonsten in der Landwirtschaft als Pestizid eingesetzt wird.

Bei Tieren reicht schon eine geringe Dosis für einen qualvollen Tod - heuer hat es bereits einen Roten Milan, sowie einen Kaiser- und Seeadler erwischt. Von letzteren gibt es übrigens mittlerweile fünf Brutpaare in Österreich, die in diesem Jahr ebenso viele Junge hatten.

Die zuständigen Stellen informieren

Auffällig an Furadan ist der intensiv violette Warnstoff. Wer etwas Verdächtiges entdeckt, sollte den Köder keinesfalls angreifen, sondern die Gendarmerie und die beiden Hotlines von WWF und Landesjagdverband informieren, warnte Pechlaner. Danach wollen Weidmänner und Umweltschützer gemeinsam den "Tatort" unter die Lupe nehmen. Etwaige Opfer der "Giftmischer" werden auf Kosten der Grünröcke untersucht. (APA)