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Charles Booher wurde kürzlich in San Francisco festgenommen. Bei seinem Prozess drohen ihm fünf Jahre Haft und 250.000 Dollar Geldstrafe. Und warum? Nur weil dieser Mann die Angestellten jener kanadischen Firma, die seinen Computer mit "penis enlargement"-Spam zugemüllt haben, mit dem Kastrieren und der Versendung eines Pakets mit Anthrax bedroht hat. Der Mann gehört nicht vor Gericht, sondern in die Hall of Fame.

Auszeichnung

Jeder Mensch, der jemals von "Jimmy Jarret" mit der Frage belästigt wurde: "Want a big Penis?" oder von "Darnell Gould" mit dem Angebot "Large Dick or Money Back" ("at least 3 INCHES!") oder von "Chaplets U. Outwardly" mit der Anleitung "The Art of Getting Women" oder von "Barry Berry" mit der simplen Aufforderung "Buy cheap Viagra" oder mit dem Versprechen von "Daphne Bradley" - "grow 20 years younger in three months", oder, wie zum Hohn, mit dem Fake-Angebot "Spam Exterminator Pro", sollte sofort ein Mail losschicken an den Generalstaatsanwalt von San Francisco: "FREE CHARLES BOOHER!"

Helden von heute

Der US-Kongress hat zwar nun ein Anti-Spam-Gesetz beschlossen, und Bill Gates verspricht einen besseren Spam-Filter. Aber Charles Booher ist unser Märtyrer. (rau / DER STANDARD Printausgabe, 25.11.2003)