In Vorarlberg wurden die Sommerferien zur Vorbereitung auf den 1. Dezember genutzt. Die Schulbehörde kompensierte die 80 Abgänge durch Frühpensionierungen durch Recruiting von Lehrkräften aus anderen Bundesländern, in Einzelfällen unterrichten auch Pädak-Studentinnen, die kurz vor der Abschlussprüfung stehen.

Die Aufnahme von arbeitslosen Pädagogen aus anderen Bundesländern hat in Vorarlberg, wo seit Jahren Mangel an Pflichtschullehrern herrscht, Tradition. Durch die überraschende Rückholaktion der Bundesländer Steiermark, Tirol und Oberösterreich, die in Vorarlberg unterrichtende Lehrerinnen und Lehrer zur Rückkehr per 1. Dezember bewegen wollten, kamen die Vorarlberger kurz in Bedrängnis. Der Großteil der 120 betroffenen Lehrpersonen blieb, zurückgekehrt sei lediglich ein Dutzend, heißt es aus der Schulabteilung des Landes.

Engpässe an Vorarlberger Schulen könnten nächstes Jahr durch weitere Pensionierungen und Karenzierungen entstehen. Die Schulbehörde versucht, potenzielle Pensionistinnen zu einem weiteren Schuljahr zu überreden.

In der Steiermark gingen mehr als 1000 Lehrer in Frühpension. Davon betroffen sind direkt rund 16.500 Schüler, die sich seit Wochenbeginn auf den Lehrerwechsel einstellen müssen. Auch in der Steiermark haben wesentlich mehr Lehrer von der Möglichkeit, früher in Pension gehen zu können, Gebrauch gemacht als erwartet. Ursprünglich hatten die Experten im Landesschulrat mit 600 Pensionierungen gerechnet.

Von nun freien "Pensionsstellen" werden nur 350 nachbesetzt. (jub, mue/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 2.12.2003)